| 
                    
                    
                      |  | "Dass August 
                          Sander Fotograf war, wissen wir ja nun." (Schülerkommentar 
                          zu den Festreden bei der Namensgebungsfeier 
                          am 24.11.2004) Wie die
 1. Berufsschule
                          Friedrichshain
 zu ihrem neuen Namen
                          kam
 
 |  August 
                    Sander war jemand, der sich nicht hat unterkriegen 
                    lassen. Er ist erfolgreicher Fotograf geworden, obwohl er 
                    als Haldenjunge in einem Bergwerk angefangen hat. Fotografiert
                    hat er (auch) die Deutschen Anfang des 20. Jahrhunderts, auch
                    aus einem dokumentarischen Interesse heraus. Den Nazis erschienen
                    die Fotos so realistisch, dass sie sie verboten haben. Vor
                    ein paar Jahren gab es in Berlin eine vielbeachtete Ausstellung
                    seiner Bilder. Und weil er auch viele Werktätige fotografiert
                    hat (bekanntestes Beispiel: Der Konditormeister), schlug der
                    Kollege Kloke ihn als Namenspatron vor. Er setzte sich durch,
                    und auch die Schulaufsicht, die schon monatelang wegen der
                    "Namenlosigkeit" unserer Schule Stress gemacht hatte,
                    war froh, dass endlich ein Name da war. 
 Konditormeister  "Das
                    Foto gefällt mir, weil der Konditor so schön dick ist und
                    ein komisches trauriges Gesicht macht. Er ist dick, weil er
                    sehr viel genascht hat in seinem Leben. Sein Gesichtsausdruck
                    ist ernst und ein bisschen grimmig, aber auch etwas nachdenklich.
                    Er denkt bestimmt: Was mache ich hier nur? Aber er ist auch
                    stolz auf seinen Topf und seinen Rührlöffel. Dieser Konditor
                    fühlt sich nicht so ganz wohl in seiner Haut, glaube ich.
                    Er hat keinen freundlichen Blick. Er wirkt auf mich wie ein
                    harter Stein. So grimmig sehe
                    ich auch manchmal aus, wenn ich zum Beispiel viele Hausaufgaben
                    erledigen muss."
 (Christopher,
                    BB 66)
 Sanders 
                    Erben hatten auch nichts einzuwenden, und so bekam unsere 
                    Schule einen neuen Namen. "Wir 
                    von der Zeitungs – Arbeitsgruppe [angeleitet 
                    von der Kollegin Berg] wollten 
                    wissen, welche Fotos von August Sander den Schülerinnen 
                    und Schülern unserer Schule gefallen und warum sie ihnen 
                    gefallen." Also 
                    haben die Schüler für andere Schüler Fotos 
                    ausgewählt, zu denen sie bei der ersten Betrachtung einen 
                    persönlichen Bezug hatten. So ist eine Auswahl aus dem 
                    umfangreichen Werk entstanden, die sie ausgestellt haben, 
                    um August Sander anderen Schülern vorzustellen. Einige 
                    der von den Schülern verfassten Texte wurden auf der 
                    Namensgebungsfeier 
                    von ihnen vorgetragen. 
                    
 Arbeitslos "Ich
                    mag das Foto von dem Arbeitslosen. Ich kann mir genau vorstellen,
                    wie es dem Mann geht. Er will arbeiten.
                    Aber es gibt keine Arbeit. Darum guckt er traurig. Der Mann guckt
                    nicht in die Kamera, weil er sich schämt, dass er keine Arbeit
                    hat. Vielleicht lebt er auf der Straße. Er sieht arm aus.
                    Aber er ist anständig. Ich kenne das.
                    Ich suche auch Arbeit und finde keine. Aber mir geht es auch
                    besser als ihm. Ich habe eine Wohnung.  Ich kann gut verstehen, 
                    wie der Mann auf dem Foto sich fühlt." 
 (Patrick, BQ 66)
 Das 
                    Foto des Arbeitslosen erinnert mich daran, dass ich so nicht 
                    leben will.  Er 
                    sieht unglücklich und traurig aus. Er schämt sich 
                    und es ist ihm peinlich, dass er keine Arbeit hat. Darum guckt 
                    er nicht in die Kamera.  Vielleicht 
                    hat er sein Leben nicht mehr im Griff. Vielleicht hat er seine 
                    Wohnung verloren, und seine Frau hat ihn verlassen. Sein Leben 
                    ist zur Zeit trostlos. Aber vielleicht findet er ja irgendwann 
                    Arbeit. Ich hoffe es für ihn.
 Christian 
                    Görsch, BQ 66
 
 Handlanger "Das
                    Foto von dem Handlanger gefällt mir sehr gut.  Der Mann hat ein sehr nettes Gesicht und
                    eine gute Ausstrahlung. In dem Moment, als er fotografiert
                    wird, denkt er sich: Mach´ hin! Es ist schwer und ich muss
                    weiter arbeiten´. Der Mann ist liebevoll, tapfer und zeigt
                    viel Stärke. Er ist stolz auf
                    seine Arbeit. Sie macht ihm zwar zu schaffen, aber er schafft
                    es. Er ist froh, dass er Arbeit hat. Zum großen Teil
                    sehen die Leute auf dem Bau heutzutage auch noch so aus. Bei
                    diesem Foto denke ich an die vielen Leute, die auch heute
                    noch schwer arbeiten müssen, um das Geld für den Lebensunterhalt
                    zu verdienen. Dabei ist solche Hilfsarbeit meist unterbezahlt. Ich bewundere
                    den Menschen auf dem Foto und alle Menschen, die solch einen
                    harten Job überhaupt machen können. Das Foto gefällt
                    mir auch, weil es einen Menschen darstellt, der Arbeit hat,
                    wo doch so viele Menschen auf der Welt arbeitslos sind."
                    
 (Sandra, BQ 66)
  
 Mutter mit Kind, bürgerlich
                   "Mir
                    gefällt das Foto sehr gut, weil die Mutter mit dem Kind glücklich
                    aussieht. Das Foto erinnert
                    mich ein bisschen an mich selbst und meinen Sohn. Ich bin
                    auch eine junge Mutter, mein Sohn ist eineinhalb Jahre alt.
                    Manchmal sitze ich auch so da, beobachte ihn und denke, dass
                    es ein kleines Wunder ist, wie so ein kleiner süßer Mensch
                    entsteht. Er ist unschuldig und man muss ihn beschützen. Die junge Mutter
                    auf dem Foto sieht zwar glücklich aus, hat aber auch irgendwie
                    einen nachdenklichen oder sogar traurigen Ausdruck im Gesicht.
                    Sie hat zwar keine Geldsorgen, denke ich, weil sie „bürgerlich“
                    ist, aber vielleicht arbeitet der Mann oder der Vater des
                    Kindes viel, und sie sehen sich nicht so oft. So ist es bei
                    mir, mit dem Unterschied, dass wir nicht so viel Geld haben.
                    Was die junge Mutter wirklich denkt, kann man dem Gesicht
                    nicht ablesen. So wie das Baby lächelt, ist es glücklich und
                    unbeschwert."
 (Janine, BQ 66)
 
 Revolutionäre "Als
                    ich dieses Foto gesehen habe, habe ich sofort Erich Mühsam
                    darauf erkannt. Er ist der mittlere von den drei Männern.
                    Ein Foto von Erich Mühsam habe ich zum ersten Mal auf einer
                    Demonstration zu seinem Todestag gesehen. Da wurden Broschüren
                    über ihn verteilt. Von daher weiß ich, dass Erich Mühsam Schriftsteller
                    war. Er hat auch als Journalist Artikel geschrieben. Er war
                    Revolutionär. Er wollte die Welt verändern.  1933 ist Erich
                    Mühsam mit anderen Schriftstellern von den Nazis verhaftet
                    worden. Er wurde im KZ Sachsenhausen in Oranienburg umgebracht. Auf dem Foto sieht
                    er sehr ernst und nachdenklich aus, teilweise sogar misstrauisch.
                    Erich Mühsam und seine Freunde auf dem Foto tragen alle eine
                    Nickelbrille. Dadurch sehen sie aus, als ob sie viel denken,
                    nicht nach körperlicher Arbeit. Sie tragen typische Alltagskleidung.
                    Nur Erich Mühsam trägt eine Krawatte. Vielleicht wollen sie
                    so normal aussehen wie alle. Heute wollen sich viele Schriftsteller
                    in der Kleidung bewusst von anderen absetzen. Alle drei machen
                    ein ernstes Gesicht, als sie fotografiert werden.
 (Tobias, BQ 66 e)
 "Ich
                    glaube, das Publikum hat sich am meisten bei den Schülerbeiträgen
                    amüsiert. Jedenfalls haben die Leute ganz viel geklatscht." "Mir haben
                    einige Leute danach gesagt, dass ich gut gelesen habe. Auch
                    der Schulrat hat das gesagt." (Schülermeinungen
                    zur Namensgebungsfeier am 24.11.2005) Und
                    noch eine Ergänzung: Die 
                    SchülerInnen 
                    aus dem Bereich der Hauswirtschaft haben für die Feier 
                    das Buffet hergestellt, die "Gärtner" für 
                    die Dekoration gesorgt und die "Maler und Holzwürmer" 
                    ein großes Namensschild entworfen und gefertigt, das 
                    inzwischen am Eingang zu Haus C steht. 
 Ab 
                    hier ist diese Seite immer noch in Arbeit! Auch 
                    nach der Feier haben sich immer wieder Schüler unserer 
                    Schule mit dem Werk Sanders 
                    auseinandergesetzt. Hier eine Auswahl:   
 Bauer 
                    beim Säen, 1940 Das 
                    Foto erinnert mich an das, was mir meine Oma erzählt 
                    hat, wie die Bauern früher arbeiteten, als sie in der 
                    Nähe von Küstrin lebte.  Der 
                    Bauer auf dem Foto wurde während des Zweiten Weltkriegs 
                    in Deutschland forografiert. Die Bauern waren arm, aber froh, 
                    dass sie ein bisschen Acker hatten. Es war schwer, woanders 
                    Arbeit zu finden. Da mussten sie auf dem Feld arbeiten und 
                    mit der Hand den Samen ausstreuen. Die Bauern hatten früher 
                    keine Maschinen wie heute. Sie waren froh, dass sie etwas 
                    hatten, anderen ging es schlechter.
 Heute gibt es nicht mehr so viele Bauern. Aber es ist immer 
                    noch schwere körperliche Arbeit, auch wenn man moderne 
                    Maschinen hat.
 (Vicky, 
                    BQ 66e)     ![]() 
 Bauernkinder, 
                    Westerwald (1927/28) Die 
                    Fotos gefallen mir. Das Mädchen erinnert mich an eine 
                    alte Freundin und der Hund schaut so niedlich. Die Kinder 
                    dagegen machen einen ernsten Gesichtsausdruck, auch etwas 
                    ängstlich. Sie sind aufgeregt, weil sie fotografiert 
                    werden.
 Sie sind für das Foto extra schick angezogen. Die riesige 
                    Schleife wirkt komisch. Heute würde sie kein Mädchen 
                    tragen. Aber ansonsten sind Kinder heute noch genauso wie 
                    die beiden.
 
 Vielleicht sind sie Geschwister, aber vom Charakter unterschiedlich. 
                    Das Mädchen ist ernst, lieb, fleißig und etwas 
                    verspielt. Der Junge ist auch ernst, tierlieb, aber im Gegensatz 
                    zu seiner Schwester leicht faul.
 
 Die Kinder sind noch zu jung zum Arbeiten, daher gehen sie 
                    wahrscheinlich zur Schule. Ihre Meinungen darüber sind 
                    bestimmt geteilt. Sie findet die Schule interessant, er langweilt 
                    sich.
 
 Einerseits tun mir die Kinder leid, weil sie ihren Eltern 
                    sicherlich viel zur Hand gehen müssen. Andererseits beneide 
                    ich sie ein bisschen, weil ihnen nie langweilig wird, und 
                    weil sie so einen süßen Hund haben.
 (Ivonne 
                    F., BQ 66e) Mir 
                    gefallen die Fotos mit den Bauernkindern. Sie machen einen 
                    verwunderten Gesichtsausdruck, als ob sie nicht genau wüssten, 
                    was ein Foto sein soll. Außerdem sind sie etwas ängstlich, 
                    weil sie nicht genau wissen, wie sie gucken sollen. Das Mädchen 
                    möchte lieber wieder mit dem Ball spielen und der Junge 
                    will mit dem Hund spazieren gehen. Er ist ganz stolz darauf, 
                    einen Hund zu haben. Das Mädchen kann sich viel mit sich 
                    selbst beschäftigen und alleine spielen.
 Beide Kinder erinnern mich an mich selbst und meinen Bruder. 
                    Ich war auch ein bisschen größer als er. Ich mag 
                    das Foto, weil ich, wenn ich es mir anschaue, wieder an die 
                    Zeit mit meinem Bruder denken kann.
 (Peggy, 
                    BQ 66e) Ich 
                    habe die Fotos ausgesucht, weil sie mich an meine Cousine 
                    und an meinen Cousin erinnern. Ich nenne das Mädchen 
                    Josie und den Jungen Phillip. Josie hat ein wunderschönes 
                    Kleid an und eine große Schleife im Haar. Phillip hat 
                    auch schöne Sachen an. Der Hund Max ist schon sehr alt. 
                    Mit dem Ball in der Hand will Josie zeigen, dass sie gerne 
                    damit spielt.
 Wir haben heute keine großen Schleifen im Haar, aber 
                    sonst ist es auch so.
 (Sandra, 
                    BQ 66e) 
 Bauernmädchen Ich 
                    träume so vor mich hin und denke, was für ein schönes 
                    Bild das ist, mit den Bauernmädchen in gleichen schwarzen 
                    Kleidern, der gleichen Haarfrisur und der gleichen Armbanduhr. 
                     Ich 
                    frage mich, warum nur das eine Mädchen eine Rose in der 
                    Hand hat. Vielleicht hat es sie auf der Wiese gefunden oder 
                    geschenkt bekommen. Beide 
                    Mädchen sind fröhlich und lustig.  Ich 
                    finde das Bild schön, weil es Wärme ausstrahlt. Nicole 
                    M., BQ66e „Das 
                    bin ich mit meiner großen Schwester. Ich bin gerade 
                    mal 11 Jahre alt, meine Schwester ist 14 und für mich 
                    das Beste auf der Welt. Unser Vater ist sehr streng und unsere 
                    Mutter hat so viel zu tun, dass sie sich gar nicht um uns 
                    kümmern kann. Aber meine Schwester ist ja da.  Wenn 
                    mein Vater gerade vom Acker kommt und uns spielen sieht, dann 
                    kriegt meine Schwester Prügel, weil sie die ältere 
                    ist. Mein Vater will nämlich, dass wir so wie unsere 
                    Mutter ständig putzen und kochen und kaum Zeit für 
                    andere Sachen haben.  Wenn 
                    Vater und Mutter sich manchmal streiten, ist es ganz schlimm. 
                    Dann gehe ich zu meiner Schwester ins Bett, weil ich mich 
                    fürchte. Oft sind wir dann, wenn wir morgens wieder am 
                    Tisch sitzen, die glücklichste Familie der Welt.  Vor 
                    kurzem waren wir mit Mutter zusammen in einer anderen Stadt 
                    in einem Laden, wo es sooo wunderschöne Kleider gab. 
                    Wir durften uns jeder eins aussuchen und haben das gleiche 
                    Kleid genommen. Dann kündigte uns Vater einen Fotografen 
                    an, der uns fotografieren sollte. Ob es wichtig sei, fragten 
                    wir. `Klar, meinte Vater, ´es ist schließlich 
                    der Fotograf August Sander!`“ Mandy 
                    S., BQ 77   
 Berliner 
                    Kohlenträger, 1929 Mich 
                    interessiert das Foto. Es sagt mir, dass es körperlich 
                    schwere Arbeit ist, was der Mann da macht. Ständig Kohlen 
                    schleppen geht auf den Rücken. Aber er muss es machen. 
                    Vielleicht muss er eine Familie damit ernähren. Der 
                    Mann sieht aus wie mein Opa mit seinem Hut. Diese 
                    Arbeit gibt es noch heute in Berlin. Die Kohlenhändler 
                    kommen mit dem Transportfahrzeug. Dann laden sie die Kohlen 
                    auf den Rücken und schleppen sie in den Keller. Ich sehe, 
                    wenn ich in meinem Garten in Schöneweide bin, den Männern 
                    oft zu, wenn sie die Kohlen bringen. (Vicky, 
                    BQ 66e) 
  
                     Boxer. Paul Rodersten und Hein Heese, Köln, 
                    1928 Das 
                    Foto, auf dem zwei Boxer abgebildet sind, gefällt mir, 
                    denn ich mag Boxer und den Sport Boxen. Boxer 
                    sehen immer irgendwie gut aus, auch wenn diese auf dem Foto 
                    nicht so angezogen sind wie es heute üblich ist. Die 
                    Schuhe gefallen mir nicht so besonders. Der 
                    kleinere von beiden, der ein bisschen dicklich ist, lacht, 
                    als wäre er sehr glücklich mit diesem Sport. Ob 
                    er Profiboxer ist, also beruflich, weiß ich nicht.  Der 
                    andere, der so aussieht wie ein Kickboxer, könnte auch 
                    sein Manager sein. Der macht auf mich so eine ernste und geschäftliche 
                    Mine. Vielleicht ist er aber nur ein ernsthafter Typ. Der 
                    Boxer, der so lustig lacht, ist wie ich. Darum ist er mir 
                    irgendwie symphatisch. Er ist vielleicht auch so gut drauf 
                    wie ich es oft bin.  Die 
                    Boxer freuen sich darüber, dass sie fotografiert werden. (Mathias 
                    D., BQ 66) ![]()
 Der 
                    Herr Lehrer, 1910 Mir 
                    gefällt das Foto. Es stellt sicher einen Mathelehrer 
                    dar, der sehr streng ist. Er denkt gerade daran, dass seine 
                    Schüler den erweiterten Hauptschulabschluss schaffen 
                    sollen.  Als 
                    er fotografiert wird, fühlt er sich sehr wichtig. Manchmal 
                    ist er auch humorvoll. Er lacht viel, ist witzig, aber manchmal 
                    auch sehr unglücklich. Der Herr Lehrer denkt von sich 
                    selbst, er macht seine Arbeit sehr gut. Seine Arbeit als Mathelehrer 
                    hat ihn geprägt. Er ist genau. Er hat auch Ziele. Er 
                    will, dass die Schüler Mathe kapieren.  Heute 
                    sehen Mathelehrer ganz anders aus, nicht mehr mit Anzug und 
                    Krawatte. Der Lehrer auf dem Foto sieht äußerlich 
                    aus wie mein Vater, obwohl der nicht Lehrer ist. Aleksandra, 
                    BQ 66e 
 Jungbauern Ich 
                    finde das Foto mit den Jungbauern gut. Sie sehen sehr schick 
                    aus. Normalerweise sehen Bauern anders aus. Aber diese arbeiten 
                    gerade nicht. Sie gehen vielleicht zum Dorftanz. Beim 
                    Fotografiertwerden denken sie:´Müssen 
                    wir noch lange so stehen? Das ist so anstrengend. Aber wir 
                    sind ganz lässig. Wir haben ja heute was vor.´
 So 
                    wie sie da stehen sehen sie locker aus, aber in Wirklichkeit 
                    müssen sie als Jungbauern wohl hart arbeiten. Ihre Arbeit 
                    ist anstrengend. Sie sehen irgendwie witzig, aber auch ganz 
                    korrekt aus. Wir 
                    haben Vieles gemeinsam: Ich sehe auch meistens schick aus. 
                    Ich kleide mich ordentlich so wie die. Ich glaube, sie arbeiten 
                    hart, aber ich arbeite auch hart. Veit, 
                    BQ 66e ![]()
 Kunstgelehrter 
                    (Dr. Karl With) Das 
                    Foto gefällt mir gut, weil der Mann richtig schlau und 
                    vornehm aussieht. Dr. Karl With hat ein junges, freundliches, 
                    aber auch gestresstes Gesicht. Ich denke, er steht gerade 
                    unter Druck und hat es eilig, seine Arbeit zu beenden. Obwohl 
                    er gestresst ist, verfolgt er mit Interesse seine Arbeit. 
                    Er scheint ein stolzer Mann zu sein, außerdem freundlich 
                    und hilfsbereit, verdammt gebildet, lebensfroh, ein bisschen 
                    streng und ein Familienmensch.  Wenn 
                    ich das Foto betrachte, denke ich, dass er viel Gutes und 
                    Schlechtes erlebt hat. Er sieht auch mysteriös aus, ein 
                    Mann mit Geheimnissen.  Heutzutage 
                    sehen die Menschen nicht mehr so adlig aus. Der 
                    Mann auf dem Foto könnte auch ein genervter Lehrer sein, 
                    der gerade einem Schüler die Meinung gesagt hat. Julia, 
                    BQ 66e  Der Maler (1924)
 Ich 
                    habe mir das Foto mit dem Maler ausgesucht. Der Mensch wirkt 
                    auf mich auf den ersten Blick so genau und ernst, aber ich 
                    glaube, dass er ein höflicher und liebevoller Mann ist. 
                    Verheiratet ist er eher nicht. Er will unabhängig sein. 
                    Seine Arbeit macht er bestimmt genau. Ich denke auch, es macht 
                    ihm Freude, Maler zu sein. Er trägt gute Kleidung für 
                    die damalige Zeit. Heutzutage ist die Mode jedoch anders. 
                     Der 
                    Maler erinnert mich in seinem Wesen an meinen Verlobten. Der 
                    ist auch ein Mann, der, wenn er etwas tut, genau macht. Äußerlich 
                    sieht er ihm nicht so ähnlich.  Rike, 
                    BQ 66 
 Notar, 
                    Köln 1924 Ein 
                    Notar ist ein Jurist, der Urkunden beglaubigt.  Der 
                    Notar auf dem Foto sieht sehr glücklich, aber auch nachdenklich 
                    aus. Ich glaube, er ist stolz auf seinen Beruf. Er steht da 
                    voller Würde und freut sich, dass er fotografiert wird. 
                    Er sieht wohlhabend aus. Er 
                    steht vor seiner Stadtvilla. Er ist vor allem stolz. Er hat 
                    seinen schönen Hund, seinen besten Freund, an seiner 
                    Seite. Er lässt sich in Ruhe fotografieren und kann dabei 
                    die Sorgen und die Arbeit für einen Moment vergessen. Magdalena, 
                    BQ 66e 
 Der 
                    Herr Wachtmeister (1925) Dieses 
                    Foto gefällt mir sehr gut. Der Mann auf dem Foto sieht 
                    aus als sei er mit seinem Beruf als Polizeibeamter sehr zufrieden. 
                    Auffallend ist sein witziger Schnurrbart. Es sieht aus, als 
                    hätte er ihn langgezogen und mit Haarspray gefestigt. 
                    In seiner Uniform sieht er selbstbewusst aus. Ich 
                    gebe diesem Menschen einen Steckbrief: Alfred 
                    Hubert war 62 Jahre alt und lebte mit seiner Ehefrau in Köln. 
                    Die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Alfred Huber war 
                    ein mutiger Mann. Er gab sein Leben für den Schutz der 
                    Stadt her. Das machte ihn glücklich. Sein Gesichtsausdruck 
                    sagt kurz und knapp: „Wer Böses tut, wird von mir 
                    verhaftet.“ Er leistete gute Arbeit. Oft machte er seinen 
                    Dienst auf dem Pferd. Auch 
                    heute noch gibt es Polizisten auf Pferden, aber meistens fahren 
                    sie mit ihren Autos herum. Ob sie damit erfolgreicher sind, 
                    ist die Frage.  Mein 
                    Cousin arbeitet auch bei der Polizei. Er will auch, dass das 
                    Gesetz eingehalten wird. Sebastian, 
                    BQ 66e 
 Bankkassierer, 
                    1928 Mich 
                    beeindruckt das Foto, weil mich die Maschine, die sie früher 
                    als Kasse benutzt haben, fasziniert. Es 
                    ist schwer zu sagen, was für ein Gesicht er macht. Er 
                    hat eine grimmige Ausstrahlung, aber gleichzeitig auch einen 
                    fröhlichen Ausdruck, finde ich. Man weiß nicht, 
                    ob es ihm gut geht oder ob er etwas sauer ist. Dass 
                    er vor seiner Maschine fotografiert wird, macht ihn stolz. 
                    Es zeigt, dass er ein richtig schlauer Mann ist und mit so 
                    einer Maschine umgehen kann. Er 
                    erinnert mich ein bisschen an meinen Opa, der fast den gleichen 
                    Schnurrbart hat. Sebastian 
                    Wunder, BB 66 ![]()
 Altbäuerin, 
                    um 1930 Ich 
                    habe dieses Foto ausgewählt, weil ich mir sehr gut vorstellen 
                    kann, wie hart diese Altbäuerin täglich gearbeitet 
                    haben muss, um ihre Familie zu ernähren. Sie sieht ein 
                    wenig so aus als wolle sie lächeln, doch sie schafft 
                    es nicht so ganz. Diese 
                    Frau erinnert mich ein wenig an meine eigene Ur-Oma. Sie hat 
                    im Jahre 1930 auch schon gelebt und war genau 25 Jahre alt. 
                    Auch sie musste den ganzen Tag auf dem Acker arbeiten, und 
                    es hat ihr keinen Spaß gemacht, weil es sehr anstrengend 
                    war. Es gab ja noch nicht so moderne Arbeitsgeräte wie 
                    heute. Und trotzdem machte sie es ihr ganzes Leben lang, um 
                    wenigstens etwas zu verdienen und für ihre Kinder sorgen 
                    zu können. Ich 
                    kann mir vorstellen, dass es dieser Frau so ähnlich ging 
                    wie meiner Ur-Oma, wenn nicht sogar genauso. Martina 
                    H., BQ 66  ![]() 
 Bauernpaar 
                    aus dem Westerwald
 Das 
                    Bild gefällt mir, weil mich diese Gesichter faszinieren. 
                    Beide sind ernst und verschlossen, fast misstrauisch, aber 
                    auch stolz. Sie haben immer fleißig gearbeitet. Es war 
                    schwere körperliche Arbeit.  Für 
                    das Foto haben sie ihre Sonntagskleidung angezogen, dunkle 
                    Kleidung, um einen seriösen Eindruck zu machen.  Typisch 
                    für Fotos aus der Zeit ist, dass der Mann sitzt und die 
                    Frau steht - oder umgekehrt.  Obwohl 
                    mich die Gesichter faszinieren, sind mir die beiden Menschen 
                    als Charakter fremd. Tobias 
                    Harlos, BQ 66 e  
 Pianist Ich 
                    mag das Foto mit dem Pianisten. Er ist ein kleiner Mann, der 
                    Großes leistet. Ich 
                    schätze, er ist 1,60 m groß, aber er wirkt größer, 
                    weil er diesen hohen Hut aufhat und einen langen Mantel trägt. Der 
                    Mann hat Freude am Klavier spielen, darum schaut er leicht 
                    lächelnd in die Kamera. Er kann sich bei Konzerten und 
                    zu Hause mit seiner Musik entspannen. Vielleicht ist er ein 
                    berühmter Pianist oder er verdient sein Geld mit Klavierunterricht, 
                    oder beides. Er schaut ernst, aber auch schmunzelnd in die 
                    Kamera. Es macht ihm Spaß, dass er fotografiert wird. Ich 
                    kann selbst Klavier spielen und habe schon mal bei einem Kinderkonzert 
                    vorgespielt. Ich mag das Instrument. Wenn 
                    ich das Foto anschaue, bewundere ich ihn. Mit seinen kurzen 
                    Beinen sieht er lustig aus. Man weiß nicht, ob er verheiratet 
                    ist. Ich würde ihn nehmen. Anne 
                    Maczkowski, BQ 66 e  
 Zirkusartisten Wenn 
                    ich dieses Foto ansehe, muss ich an die Türkei denken 
                    und höre dabei im Kopf die Melodie von türkischer 
                    Musik. Denn dieses Kostüm, das die Frau trägt, sieht 
                    so orientalisch aus.  Ich 
                    glaube, dass diese Frau ihren Traum lebt. So selbstbewusst 
                    wie sie ihr Kostüm trägt, so stolz wie sie den Schmuck 
                    präsentiert, der nicht unbedingt zu einer Artistin gehört, 
                    zeigt mir, dass sie diese Sachen gerne trägt.  Sie 
                    macht einen romantischen Eindruck auf mich, der bestimmt mit 
                    ihren Vorführkünsten zusammen hängt. Die Hand, 
                    die den Perlenschmuck hält, drückt Eleganz aus. 
                     Heutzutage 
                    sehen Artisten etwas anders aus. Die Kostüme sind meistens 
                    freizügiger, um die Zuschauer anzulocken, die Gesichter 
                    stärker geschminkt, um aufzufallen.  Für 
                    mich wäre dieses Zirkusleben nichts, ständig von 
                    Stadt zu Stadt, von Land zu Land zu reisen. Man lernt zwar 
                    Leute kennen, aber man hat nie ein richtiges Zuhause. Ich 
                    reise zwar auch gerne, aber ich will mich immer auf zu Hause 
                    freuen können. Aber 
                    hin und wieder einen Zirkus zu besuchen finde ich sehr schön. Sarah 
                    Voigt, BQ 66 e ![]()
 Zirkusleute 
                    vor dem Zelt Uns 
                    gefällt das Foto, weil die beiden Persönlichkeit 
                    ausstrahlen.Sie machen gerade eine Pause, nachdem sie intensiv im Zirkus 
                    geübt haben. Die Frau schaut dabei sehr freundlich in 
                    die Kamera, so als wäre sie noch in ihre Rolle vertieft. 
                    Sie scheint mit ihrem Leben zufrieden zu sein.
 Der Mann hat wahrscheinlich noch Fehler gemacht beim Üben 
                    und ist noch nicht ganz mit sich zufrieden. Zirkusarbeit ist 
                    ja nicht einfach.
 Beide tragen ihre Arbeitskleidung. Er trägt mit Absicht 
                    nur ein Trägerhemd, damit man seine Muskeln sieht.
 Das Foto wirkt entspannend. Die Zirkusleute freuen sich, dass 
                    Pause ist. Sie freuen sich aber auch, dass ihnen ihre Arbeit 
                    Spaß macht und dass sie anderen Menschen Vergnügen 
                    bereiten.
 Als Kinder waren wir auch schon im Zirkus. Es hat uns damals 
                    meistens fasziniert.
 AG Zeitung 
 Zollbeamte, 
                    Hamburg, 1929 Das 
                    Foto gefällt mir, weil die beiden wie 'Dick' und ' Doof' 
                    aussehen. Der 
                    Gesichtsausdruck der Männer sagt mir, dass sie von der 
                    Arbeit abgehalten wurden und jetzt leicht sauer sind. Außerdem 
                    denken sie wohl gerade: `Warum werden wir eigentlich fotografiert? 
                    Wir sind doch nur einfache Zöllner'. Dafür müssen 
                    sie auch noch so lange stehen. Aber ein bisschen stolz sind 
                    sie doch.  Die 
                    Arbeit hat sie geprägt. Sie müssen immer wachsam 
                    und ruhig sein. Die beiden sehen etwas gestresst aus.  Heutzutage 
                    haben die Zöllner andere Uniformen, und sie haben ein 
                    Zollhäuschen, wo sie sitzen und sich mal ausruhen können. Rene W., 
                    BQ 66  
                            
                       
                                                             
  
                                        
                               
                               
                              Kindergruppe, 
                    1920               
                               
                      Tochter (Sigrid Sander), 1926
    
  Bahnbeamte, 
                    1910
  
                                                                   
                             
                               
                       Familie Otto Schmidt, 1924
  
                              
                               
                    Abiturient, 1927          
                               
                               
                    Bohemien, 1922
  
                                                       
                            
                               
                       Tochter Sigrid mit Freundinnen, 1926      
  
                               
                               
                               
                          Ehepaar, bürgerlich, 1928     
  
    
        
  
                                
                               
                               
                               
                             Erfinder. 
                    Der Dadaist Raoul Haussmann, Berlin, 1928      
                         
                        
 Der 
                    Schrifsteller und Journalist Otto Brües, Köln, 1926        
                    Lackierer, Köln, 1932
  
                        Selbstportrait, 
                    1951  
 Blaskapelle    
 
 Weitere
                    Informationen zu Person und Werk Sanders finden Sie hier
                    bei uns und z. B. bei www.augustsander.de,
                    www.elangelcaido.org/fotografos/sander/sander.html
                    oder http://de.wikipedia.org/wiki/August_Sander. Eine
                    schöne Online-Galerie einiger seiner Fotos können
                    Sie sich beim J.
                    Paul Getty Trust ansehen. |